The Voice for Voiceless

Die Stimme sein für die Menschen, die ansonsten nicht gehört werden.

Dies war die Antwort meines Kollegen Bonzuma, als ich in fragte, wieso er im Radio arbeiten wolle. Nicht nur diese Worte, sondern auch all die Momente die ich hier verbringen durfte und noch darf, sind meine Motivation mich auch weiterhin für die Arbeit der Nichtregierungsorganisation SUMASESU und im speziellen deren Radiostation einzusetzen.

Damit es nun noch einfacher ist seinen Beitrag dazu zu tun und somit hoffentlich noch mehr Menschen erreicht werden, habe ich das Projekt auf einer Plattform für Fundraising eingetragen.
An dieser Stelle möchte zunächst einmal Danke sagen, für all die, die schon gespendet haben, den Link des Videos mit Freunden geteilt und/oder einfach Anderen über das Projekt berichtet haben, bevor ich um weitere Unterstützung bitte.

Der Vorteil von der nicht-kommerziellen Plattform betterplace.org ist, dass man sowohl per Bankeinzug, Kreditkarte, Überweisung und Paypal zahlen kann. Außerdem kann jeder selbst beobachten, wieviele Spenden eingehen. Und natürlich bleibt die Möglichkeit eine Spendenquittung zu erhalten.

Hier ist der Link (klick) zu der Seite, wo ich das Projekt noch mal kurz und knackig vorstelle.

Jede Form der Unterstützung zählt: ob man den Link in der WhatsApp Gruppe mit seinen Arbeitskollegen teilt, bei Facebook postet oder beim Bäcker nebenan davon berichtet. Und auch jede Spende, egal wie groß oder wie klein, ist ein Gewinn für das Radio.

So viel dazu. Liebe Grüße aus dem sonnigen Tandala.

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Was war los //19082018

Am Wochenende sind total viele spannende Dinge passiert, von denen ich gerne erzählen will. Fangen wir gleich am Freitag an. Denn da ging es nach einigen Proben auf Arbeit erst sehr spät nach Hause, denn Samstag sollte eine spezielles Event in Ikonda stattfinden: das Thema, Aufklärung zum Thema HIV.
Wie ich schon mal in einem vorigen Blogbeitrag  erzählt habe, ist das Thema Aids eines der größten Aufgaben der NGO. Ich selbst habe mich in den letzten Wochen oft mit meinen Kollegen darüber unterhalten, wieso die Rate der Infizierten besonders hier in der Region um Njombe so hoch ist (14 Prozent, im Gegensatz zu gesamt Tanzania mit 5). Eine einfache Antwort gibt es natürlich nicht, aber es hat viel mit der Bildung und dem Lebensstandard zu tun, scheint mir.
Aus meiner persönlichen Erfahrung heraus empfinde ich es so, dass in Tanzania und besonders auf dem Land ungern über das Thema Sex und alles was damit zusammenhängt geredet wird. Also sicher es werden Witze gemacht und Sprüche geklopft unter Kollegen, aber als beispielsweise bei unserer Veranstaltung Kondome verteilt werden wollten, hat niemand offen zugegriffen. Außerdem meinen meine Kollegen auch Prostitution sei ein Problem und dabei geht es auch darum, dass Mädchen und Frauen sich von Männern Dinge kaufen lassen, weil sie selbst das Geld für etwas nicht haben. Bei einem Besuch in einer Schule in Makete, habe ich erfahren, dass es keinen Sexualunterricht gibt (auch der in Deutschland ist nebenbei gesagt ausbaufähig, aber darum gehts nicht). Aber das sind nur eine Reihe von Beobachtungen.  So richtig scheinen meinen Kollegen den einen Grund auch nicht zu kennen. Wie immer sind es viele Einflüsse die zusammentreffen.
So gab es auf der Veranstaltung auch ein Zelt indem HIV Test durchgeführt werden konnten. Natürlich will niemand, dass die anderen Leute erfahren, dass man infiziert ist. Also Kondome annehmen, die gegen die Übertragung von HIV Viren schützen sollen? Schwierig.
Aber noch etwas ist mir aufgefallen. In Deutschland dauert es ein paar Tage bis das Ergebnis des HIV-Test aus dem Labor kommt und wird vor allem im Gesundheitsämtern angeboten. In Tanzania dauert der Test 10 Minuten. Diesen Schnelltest gibt es in Deutschland auch, allerdings ist der dort kostenpflichtig.

So viel dazu. Die Veranstaltung hat trotz dem ernsten Hintergrund viel Spaß gemacht. Hier sind ein paar Fotos. Am Sonntag habe ich dann mit ein paar Freunden noch den Hausberg bestiegen, um oben angekommen ein kleines Picknick zu machen mit fantastischer Aussicht. Ein rundum gelungnes Wochenende.

Quellen:
Aidshilfe Deutschland

Willkommen und Abschied

Während alle anderen Freiwilligen schon mit Abschlussberichten und Abschiedsfeiern beschäftigt sind, hab ich das Gefühl gerade am Höhepunkt meines Aufenthaltes angekommen zu sein. Irgendwie läuft grade alles. Ich bin mit meinem Besuch aus Deutschland gut beschäftigt und auch auf Arbeit passiert grade ein bisschen was. Aber das hat auch einen großen Nachteil: die Zeit rennt. Und die Vorstellung in zwei Monaten in Deutschland am Flughafen zu stehen ist einfach so weit weg. So lange hab ich davon geträumt genau das zu machen, was ich grade hier mache und in nicht mal mehr 60 Tagen ist es schon vorbei. Um sich diesem Gefühl zu entziehen, werde ich ein letztes Mal mit einer guten Freundin aus Deutschland  verreisen, um anschießend die letzten anderthalb Monate in meinem Zuhause auf Zeit voll auszukosten. Immer wieder fallen mir Vorhaben ein, die es noch umzusetzen gilt.

Viele letzte Male stehen an aber auch noch Erste. So war ich heute zum ersten Mal richtig Teil einer Sendung. Ja ich weiß lange hat’s gedauert. Dafür haben wir uns heute im Krankenhaus getroffen, um vor Ort Patienten zu befragen, wie sie heißen, wo sie herkommen und wen sie gerne in der Heimat Grüßen möchten. Mein Lieblings Moment: ein junges Mädchen aus der Chirurgie grüßte neben einigen ihrer Freunde auch die Weiße die am Ende ihres Bettes stand. Das ganze wird dann morgen zwischen 11 bis 13 Uhr gesendet. Zu diesem Zeitpunkt sind wir allerdings schon wieder fast im Bus auf dem Weg zu unserem letzten Reiseziel. Ein paar Tage ausspannen am Strand, Kraft sammeln für die letzten Tage und schon mal ein paar Gedanken sammeln über die Zeit die ich hier in Tanzania verbracht habe und die Zukunft die mich in Magdeburg erwartet.

PS: Das Spendenprojekt für das Radio läuft natürlich weiter. Momentan hatte ich einfach nur keine Zeit. Ab übernächster Woche, möchte ich da wieder aktiver werden.

 

So viel dazu. Melancholische Grüße aus Tandala Town

Unsere Idee: Solar #Crowdfunding

Die erste Spenden sind bereits eingegangen, danke dafür tausendmal, und deswegen ist es höchste Zeit zu verraten für was das Geld anschießend genutzt werden soll.

Wie im Video bereits erwähnt liegt das Problem beim Strom, sowohl Stromausfälle, als auch die hohen Kosten für Elektrizität behindern die Arbeit des Radios. Deshalb haben wir uns dafür entschieden eine Solaranlage zu errichten. Die kommt nicht nur dem Radio, sondern auch noch der Umwelt zu Gute. Aber nun endlich zu den Fakts:

In folgender Zeichnung sieht man, wie die Anlage aussehen wird.

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Darunter sind die Kosten aufgelistet, welche ich anschließend in Euro umgerechnet habe mit dem Kurs 1€ sind gleich 2500 Tanzania Shilling.

Kosten für die Ausrüstung

1. SOLAR PANEL 120W, Anzahl 8 mal 220,000/=  TSHS 1,760,000/=  707€

2. BATTERY N200 (200Ah) Anzahl 8 mal 400,000/= = TSHS 3,200,000/= 1280€

3. SOLAR CHARGER CONTROLLER 60Amps = TSHS 200,000/= 80€

4. SOLAR COMBINER Anzahl 2 mal 90,000/= = TSHS 180,000/= 72€

5. POWER INVERTER 3.5KW = TSHS 1,050,000/= 420€

JUMLA NI = TSHS 6,390,000/= 2556€

und da der Kurs etwas ungenau wird auf große Zahlen haben wir uns für ein Spendenziel von 2560 € entschieden.

Alles was darüber hinaus geht, ist allerdings auch nicht umsonst. Das Radio möchte schon lange einen neuen Sendemast errichten aus zwei Gründen: erstens wird dieser auf einen hohen Berg errichtet, sodass mehr Menschen den Sender störungsfrei empfangen können und zweitens wird dies ein Energiesparender Mast werden. So können wir noch mehr Kosten für die Zukunft einsparen.

Dieser Sendemast liegt bei 8000 Euro und würde die Reichweite um einvielfaches erhöhen.

So viel dazu. Vielen lieben Dank an alle Unterstützer

PS: Für alle Unterstützer gibt es natürlich eine Quittung, die bei der Steuer eingereicht werden kann. Dafür mir einfach eine Mail an Angelique.brink29@gmail.com schicken.

Alles rund ums Radio #crowdfunding

Da der Imagefilm nur 4 min lang ist, gibt es natürlich noch viel mehr zum Radio zu sagen. Das möchte ich an dieser Stelle tun:

Der Sender feiert mittlerweile 3 jähriges bestehen. Die neun Mitarbeiter (mit mir 10) sind Allroundtalente: sie moderieren, schreiben Nachrichten, schneiden ihre Beiträge und sind DJ. Die Arbeit ist durchgeplant, sodass eigentlich zu jeder Tageszeit jemand am Computer sitzt, um eine Sendung vorzubereiten oder bewaffnet mit Mikro aus der Tür stürmt, um die nächste Story  aufzunehmen. Apropo Tageszeit, natürlich gibt’s es auch einen Sendeplan. Von 4:45 bis 23.00 kann man eine bunte Mischung aus lokalen und internationalen Nachrichten, Musik, Informativem, Klatsch und Tratsch, Religion, Kinderprogram etc hören. Regelmäßig beim Morgigen Meeting wird über Verbesserungen diskutiert.

Radio in Tanzania hat eine lange Geschichte und ist vor Fernsehen und mobilem Internet, das Medium was jeden erreichen kann. Da Green Fm der einzige regierungsunabhänige Sender in der Umgebung um Makete ist, hat er eine große Zuhörerschaft. Wieviele genau kann man schlecht sagen, aber ich konnte den Sender schon bis Kyela hören. Das Besondere: die Menschen können aktiv teilhaben, denn in eigentlich jeder Sendung können Grüße ausgerichtet, Lieder gewünscht oder Themen ausdiskutiert werden: entweder per SMS oder Anruf. Auch über die Facebookseite bleiben die Hörer auf dem neuesten Stand und können fleißig kommentieren.

Die Ausstattung des Radios ist gut, nur  teilweise etwas veraltet. Als das Projekt  Radiosender geboren wurde (vor etwas 5 Jahren), bekamen wir Unterstützung aus Amerika von dem Verein für internationale Entwicklungshilfe USAID. Neben anderen Projekten der NGO SUMASESU, hat das Radio den Vorteil, dass es die Menschen jeden Tag erreicht und so über Themen der Gesundheit und des Zusammenlebens aufklären kann. Support Makete For Self Support (=SUMASESU) und das jeden rund um die Uhr. Dafür haben wir zwei Studios von denen wir live gehen können und einen Produktionsraum. Die zwei Mikros mit chronisch leeren Batterien sind ständig in Benutzung. Und im News Room steht ein Röhrenfernseher und ein PC mit Disketten Laufwerk fürs Editing.
Was aber wirklich die Arbeit behindert sind die Stromausfälle. In letzter Zeit wird regelmäßig morgens gegen elf bis abends 19:00 der Saft abgestellt. Normalerweise kann das Radio auch dann unterbrechungsfrei senden. Sobald der Strom weg ist, übernimmt ein Powerakku mit Kapazität für etwa eine Stunde. In dieser Zeit kann der Generator gestartet werden. Dieser läuft mit Diesel, der hier leider auch nicht günstiger ist als in Deutschland.
In Deutschland und auch in Tanzania nimmt ein Radiosender über Werbung Geld ein, dass stellt sich hier als schwierig raus, da es im Makete Distrikt einfach wenig Unternehmen gibt, die Werbung senden wollen bzw. können. Und so schalten wir das Radio oft für mehrere Stunden aus. Vorbereitete Beiträge bleiben liegen und viel wichtiger, die Menschen haben nichts zu hören, da es keine wirkliche Alternative gibt.

Ich könnte noch seitenweise darüber berichten, wie toll und wichtig ich die Arbeit des Radiosenders und der NGO insgesamt finde, aber das hier sollte ja nur eine Kurzfassung werden. Das nächste mal möchte ich dann gerne nochmal auf unser Lösung mit Hilfe einer Solaranlage eingehen.

Bis dahin.

Über Glück und Glücklich sein

Dies wird kein Artikel darüber wie man glücklicher wird, wie es soviel schon gibt. Ich möchte bloß eine kleine Anekdote darüber erzählen, was mich gestern glücklich gemacht hat.
Am 4. Juli findet in Magdeburg an der Otto-von-Guericke Universität ein Festival für Kurzfilme statt… quasi von Studenten für Studenten. Und neben der Tatsache, dass ich selber einen Film für den Wettbewerb eingereicht habe (Trailer zu meinem Bachelorfilm) hat sich noch eine super tolle Möglichkeit ergeben, meinen Film über das Radio zu zeigen. Wenn alles glatt läuft, wird auch eine kleine Spendenkasse aufgebaut, in die hoffentlich alle Dozenten, dessen Seminare ich so fleißig besucht habe, ebenso fleißig Geld reinschmeißen. 😀

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Kann das Zufall sein, ich glaube nicht.

Ich lade also alle herzlich ein zu dieser Veranstaltung zu gehen. Und wer das nicht schafft findet unseren Film jetzt hier #klickklickklick
Also bitte liken, kommentieren, teilen und am besten etwas spenden. Ich bin aber sehr dankbar für jeder Form der Unterstützung.

Wieviel Geld dann beim Studimovi am Ende zusammen kommt, erzähl ich euch dann beim nächsten mal.

Liebste Grüße aus Tandala

 

>>>Zum Imagefilm <<<

Bewusstseinserweiternder Besuch

Immer noch bin ich jeden Morgen ein bisschen aufgeregt, wenn ich zur Arbeit gehe. Besonders in dem Moment, indem ich durch die Türen der NGO gehe und das Gelände betrete. Aber auch schon vorher auf dem 10 minütigen Hinweg. Welche Leute werde ich treffen? Was werden sie sagen? Und vor allem: was werde ich sagen? Das hat sich seit dem ersten Tag nicht geändert.

Aber nicht nur auf Arbeit, auch wenn ich zum Markt einkaufen gehe, zur Bank oder wenn ich zum Gelände der Diakonie spaziere, wo die anderen Freiwilligen wohnen, begleitet mich eine gewisse Aufregung und ich muss mich ein Stück weit überwinden. Und das sind nur die Wege die ich beinahe täglich besuche. Es gibt immer wieder Situationen ganz ausserhalb meiner Comfort Zone, die ich gerne versuche so lange es geht aufzuschieben, um am Ende festzustellen, dass es gar nicht so schlimm war. Man muss dazu sagen, ich versuche alles soweit es geht auf Swahili zu meistern. Ich versuche es nicht nur, ich kann gar nicht mehr anders. Wie toll das eigentlich ist, haben mir zwei Begegnungen der letzten Wochen erst bewusst gemacht.
Zum einen der Besuch meiner Eltern. Zwei Monate vorher hab ich mich bereits damit rumgeschlagen die Reise zu planen und war doch arg verunsichert, wie das klappen soll. Denn die ganze Verantwortung lag schließlich bei mir. Jetzt circa 4 Wochen später muss ich sagen, es hat erstaunlich gut geklappt und ich würde mich hier gerne bei Interesse als Reisebegleiter vorschlagen (!).
Des Weiteren hatte ich Besuch von einem anderen Freiwilligen, vor allem als emotionale Unterstützung bei der Produktion des bereits vielerwähnten Filmes. Welcher mir erst bewusst machen musste, dass ich einfach alles mehr oder weniger gut aber immerhin erfolgreich auf Swahili erklären konnte.
Das soll jetzt kein Eigenlob werden oder Angeberei, sondern einfach ein Festhalten, dass mir selber so oft gar nicht bewusst ist, was ich kann, selbst wenn ich es machen (Ich vermute jetzt einfach mal, dass ist auch auf viele andere Menschen übertragbar).
Wir (ich) brauchen manchmal Familie und Freunde, die uns die Augen öffnen, uns sagen du bist bescheuert wenn du dir so viele Gedanken darum machst und dich so anstellst. Vertrau doch mal in dich selbst und scheiß einfach drauf, was die Anderen sagen und was schief gehen könnte. Und ich bin froh, dass ich solche Freunde und Familie hab.

So viel dazu. Liebe Grüße aus dem News Room des Radios.

Making of zum Imagefilm

Genug von er Meckerei. Eine lange und anstrengende Woche liegt hinter mir, denn unser Projekt Imagefilm wurde in die Tat umgesetzt. Nun haben wir hoffentlich alles im Kasten. Und ich muss sagen, nach anfänglicher Unsicherheit hat es mir richtig Spaß gemacht meine Freunde und Kollegen zu interviewen.
Die zweite gute Nachricht: zusammen mit meinem Chef haben wir nun entschieden mit was wir dem Radio am meisten weiterhelfen können. Zur Auswahl stehen zwei Dinge, einmal möchten wir das Radio mit Solar ausstatten und dann einen energie- sparenden Sendemast erwerben. Beides soll dazu beitragen das Radio nachhaltig zu unterstützen und die Reichweite zu erweitern.
Neben den Gehältern der Mitarbeiter, ist der Strom die zweitgrößte Ausgabe des Senders: pro Monat etwa 417 Euro. Dazu kommt, dass der Strom besonders in letzter Zeit häufiger ausfällt, diese Zeit könnte dann mit Strom aus Sonnenenergie überbrückt werden und ist dazu auch noch ökologisch. Denn bis dato musste bei Stromausfall immer der Generator angeschmissen werden, welcher mit Diesel betrieben wird. Wenn dann das Geld nicht reicht, wird das Radio komplett ausgeschaltet. Eigentlich total schade, denn gerade wenn kein Strom da ist, wäre das Radio eine gute Informations- und Unterhaltungsquelle. Denn Radios, egal ob in Form von Handy oder anderen Geräten, werden häufig mit Akku oder Batterie betrieben.

Solarlampen, portable Akkus mit Solarzellen und kleine bis große Solarplatten auf Hausdächern habe ich hier schon häufiger sehen können. Beispielsweise hat mein Chef Deckenlampen in seinem Haus die mit einer kleinen Solarplatte auf dem Dach verbunden sind, für den Fall das der Strom ausfällt.
Laut Tanzaniainvest kommen momentan etwa 1,2 Prozent des Stromes aus erneuerbaren Energien. Dies soll allerdings ausgebaut werden versichert der Stromkonzern TANESCO und begründet dieses Vorhaben mit dem immensen Potential an Wind und Sonne in Tanzania. Dieses sei vergleichbar mit der Sonne Spaniens und dem Windes in Califonien laut Studien der Welt Bank.

Scheint also keine schlechte Idee zu sein. Deswegen hoffe ich sehr, dass ich viele Leute finde, die unser Vorhaben unterstützen möchten 🙂

So viel dazu. Nun mach ich mich mal an den Schnitt des Filmes und halte euch sicher auf dem laufendem.

 

Quelle

http://www.worldbank.org/en/news/feature/2015/06/09/tanzania-solar-and-wind-potential-could-help-meet-future-power-generation-goals

Dinge, die ich gerne vor meiner Reise nach Tanzania gewusst hätte #3

So kommen wir nun zu meinem Vorerst letzten Teil aus der Reihe Womit-habe-ich-das-eigentlich-verdient. Bekannterweise kommt das beste zum Schluss. Also Vorhang auf für:
Wie man ohne Probleme einreist.

Wie vielleicht einige bereits wissen, bin ich ohne eine Organisation sondern privat eingereist. Natürlich habe ich mir vorher ein paar Tipps aus verschiedenen Quellen geholt (und damit meine ich mehr als nur Google zu befragen). Und so wie alle anderen einige Monate vor meinem Flug die Aufenthaltsgenehmigung und die Arbeitserlaubnis beantragt. Bis zu meiner Ausreise waren diese Dokumente allerdings noch nicht fertig, sodass ich, wie andere Freiwillige auch, bei der Einreise am Flughafen ein Visa ausfüllen musste. Um nicht unnötig viel Geld zu bezahlen, gab ich hier an als Tourist einzureisen und bezahlte brav meine 50 Euro/ Dollar. Dies sollte mir bzw. den Behörden drei Monate Zeit verschaffen mir mein Permit zu kommen zulassen. Bei allen Freiwilligen, die ich kenne (die nebenbei erwähnt über eine Organisation entsandt wurden) war dies auch unproblematisch, außer bei mir.

Bis jetzt – 6 Monate später – bereitet mir mein Preit immer noch Sorgen.
Aber fangen wir von vorne an. Kurz bevor mein Touristenvisum ablaufen würde, bekamen wir bei SUMASESU Besuch vom Immigration Office in Njombe (Hauptstadt der hiesigen Region, also quasi des Bundeslandes). Ich hatte schon mehrfach in der Zentrale in Dar es Salam nachgefragt, wo meine Dokumente bleiben würden. Die Antwort: es würden noch Unterlagen aus Njombe fehlen. Das traf sich der Besuch also gut, dachte ich noch.
Die Kollegen nahmen dann meine Einsatzstelle sehr genau unter die Lupe und befragten mich darüberhinaus zu meinem Aufenthalt. Scheinbar musste die NGO erst als Einsatzstelle verifiziert werden. Ich weiß nicht genau was im einzelnen passierte, aber mein Chef erzählte mir später, dass viele Unterlagen über die Organisation und jeden Mitarbeiter ausgefüllt werden mussten und dies sogar mehrfach. Die Kollegen gaben mir dann den Hinweis, ich solle das Immigration Office in Njombe schnellst möglich aufsuchen und dann werde man ein Lösung finden. So stand ich schließlich kurze Zeit später vor den Türen des Immigration Office und wartete darauf, dass mein Chef mit guten Nachrichten wieder heraus komme. Die Sache verzögerte sich weiter und so saß ich bereits im Bus auf den Weg zu anderen Freiwilligen in Iringa, um Weihnachten gemeinsam zu verbringen, als ich eine Nachricht von meinem Chef bekam: ich müsste  600 USD bezahlen, um einen speziellen Pass für den Übergang zu bekommen.
Das hatte ich mir zu Weihnachten nicht gewünscht.

Die Gründe für dieses Debakel sind mir immer noch nicht so ganz klar. Die Officer Begründeten dieses Verfahren damit, dass ich bei der Einreise verschwiegen hätte, dass ich nach Tanzania komme um als Volunteer zu arbeiten. Aus diesem Grund müsse mein Antrag neu bearbeitet werden oder so ähnlich.  Auch mit langem diskutieren war da nichts zu machen. Über die Feiertage akzeptierte ich dann relativ schnell, dass ich um einige hundert Euro leichter werden würde und bekam schon Bauchschmerzen wenn ich daran dachte, wieder nach Njombe fahren zu müssen.
Begründet, denn als ich am 5. Januar (ein Tag später als abgesprochen, wegen Verspätung der Fähre)  das Büro betrat, wurde mir gesagt ich sei zu spät. Und da ich die Regeln kennen würde, müsse ich jetzt halt zurück nach Deutschland. Wow.

Dies stellte sich  dann allerdings als ein lustiges Missverständnis raus. Ca. 15 min später, die ich versteinert auf einem Stuhl verbrachte, wurde ich losgeschickt Passbilder zu machen und zur Bank zu fahren, damit ich meinen super geheimen und exklusiven Pass erhalten könne. Zur Verabschiedung versicherten uns die Beamten dann, dass ich in 3 Monaten meine Aufenthaltsgenehmigung in den Händen halten würde.

Schon Anfang Mai, einen Monat bevor mein Geheimagentenpass auslaufen würde, fingen wir an die Behörden zu nerven. Erst fehlten wieder Unterlagen, dann waren die Unterlagen da, später waren sie verschwunden und schließlich sollte das Permit fertig sein, dann allerdings wollten sie statt 250 USD den doppelten Preis haben.
Habt ihr den Faden verloren? Kein Wunder!

Lange Rede kurzer Sinn: Jeder der auf eigene Faust nach Tanzania fahren möchte, um hier als Volunteer oder ähnliches zu arbeiten, der soll auf die paar 100 Dollar scheißen, die man bei der Einreise evtl. mehr bezahlt und dies beim Visum am Flughafen angeben.

Ich habe mich mittlerweile mehr oder weniger mit meinem Schicksal abgefunden und möchte mich nicht mehr darüber ärgern. Am Ende ist es nur Geld und die Erfahrungen und Erlebnisse die ich in diesem Jahr gemacht habe und machen werden sind mit keinem Geld der Welt aufzuwiegen.

So viel dazu.

PS: Mittlerweile gibt es ein Happy End. Und wenn sie noch nicht verzweifelt sind, dann kann sie jetzt noch fast 3 Monate mit Aufenthaltsgenehmigung genießen.

Dinge, die ich gerne vor meiner Reise nach Tanzania gewusst hätte #2

Weiter gehts mit Anekdoten aus der Kategorie Muss-das-eigentlich-immer-mir-passieren. Viel Spaß!

Eine der teuersten Anschaffungen war wohl der Flug. Jetzt seh ich das anders, aber damals vor einem Jahr, als ich in der finalen Phase meiner Planung war, war ich sehr unsicher und wollte hier lieber auf Nummer sicher gehen. Also Flugtickets lieber gleich im Vorhinein zusammen buchen. Wer weiß, ob das von Tanzania aus geht.  Außerdem ist es so ja auch günstiger, oder?

Erstes Problem ich konnte die Tickets nicht länger als 12 Monate im Voraus buchen. Das heisst den Rückflug müsste ich so oder so später umbuchen. Naja egal dachte ich mir, dann bin ich wenigstens flexibel. Tja ganz so flexibel dann doch nicht, denn Hin- und Rückflug durften in meinem Fall leider auch nur 12 Monate auseinander sein. Das erfuhr ich allerdings leider erst vor wenigen Wochen, als ich mit meinem Reisebüro in Kontakt trat. Eigentlich hatte ich schon fest geplant etwas zu verlängern … Das viel dann ins Wasser. Ich hab mich mittlerweile damit abgefunden und freu mich jetzt wirklich sehr die Goldenen Hochzeit meiner Großeltern miterleben zu können. Aber hätte ich das früher gewusst, dann hätte ich die Tickets wohl lieber einzeln gebucht. Mit Umbuchungsgebühr wäre das am Ende wahrscheinlich aufs selbe hinausgelaufen.

„Verlängern? Wow dann muss es dir ja da unten wirklich gut gefallen.“ Abgesehen davon, dass ich die Formulierung ‚da unten‘ nicht mehr hören kann (Was soll denn das überhaupt heißen? Gut ja ich befinde mich unter dem Äquator aber ca. 5000 andere Länder auch). Aber ansonsten hat mich diese Entwicklung auch selbst überrascht. Mir war schon klar, dass mir der Abschied gegen Ende schwer fallen würde. Aber ich hatte wirklich ein bisschen Angst davor, dass ein Jahr zu lang werden würde, sodass ich eher so auf 10 Monate geplant hatte. Aber die Zeit geht einfach so unheimlich schnell vorbei. Ich hab wirklich geglaubt nach vier Monaten kann ich die Sprache schon, spätestens nach sechs. Und jetzt merke ich, wie viel ich noch lernen muss bzw. will, wie viel ich noch sehen und erleben will. Ich muss mir wirklich bewusst Zeit nehmen, sonst ist es Ende September und ich sitz im Flugzeug zurück nach Deutschland. Am Anfang hab ich alles auf mich zukommen lassen, mittlerweile hab ich mir im Kopf eine kleine Liste gemacht an Dingen, die ich gerne noch schaffen will, damit ich meine Ziele nicht aus den Augen verliere. Apropos Ziele…

Es wird anders als du denkst. Mach dir vorher so viele Gedanken wie du willst, verbringe schlaflose Nächte, wie ich. Alles umsonst. Man kann es sich nicht vorstellen. Aber das ist auch gut so. So ein Aufenthalt ist nicht da, um den Lebenslauf aufzuwerten oder eine Checkliste an Zielen abzuarbeiten (Sollte er zumindest meiner Meinung nach nicht).
Ich habe Dinge gelernt, die in keinem Lebenslauf auftauchen werden. Aber dennoch von großem Wert für zukünftige Arbeitgeber sein können, vor allem allerdings für mich selbst. Ich kann gar nicht genau sagen woran es liegt, aber mir sind in den letzten acht Monate so viele Dinge bewusst geworden und ich konnte mich viel bewusster selbst reflektieren.
Aber nicht nur der Aufenthalt insgesamt gesehen ist anders, als ich ihn mir vorgestellt hatte. Sondern auch fast jeder einzelne Tag. Eine wichtige Lektion musste ich bereits früh lernen:
Mach keine Pläne, es kommt eh anders. Und das liegt nicht an allgemeinbekannten Klischee, sondern auch viel an der Sprache. Wie oft hab ich anfangs gedacht heute wird ein stinknormaler Arbeitstag an dem ich im Büro verschimmeln werde und war dann bis 19-20 Uhr unterwegs. Vielleicht waren Gäste da oder es war ein Feiertag. Alles Dinge, die man eventuell hätte vorher wissen können…Aber Schwamm drüber. Eins zwei mal hätte ich sicher gerne ein ausgiebigeres Frühstück gehabt, damit ich dann bis spät nachmittags oder abends aushalten kann, aber andererseits waren es immer Erfahrungen, die ich nicht hätte missen wollen.

So viel dazu. Liebe Grüße von dem Ort aus an dem ich mich grade befinde.