Dinge, die ich gerne vor meiner Reise nach Tanzania gewusst hätte #3

So kommen wir nun zu meinem Vorerst letzten Teil aus der Reihe Womit-habe-ich-das-eigentlich-verdient. Bekannterweise kommt das beste zum Schluss. Also Vorhang auf für:
Wie man ohne Probleme einreist.

Wie vielleicht einige bereits wissen, bin ich ohne eine Organisation sondern privat eingereist. Natürlich habe ich mir vorher ein paar Tipps aus verschiedenen Quellen geholt (und damit meine ich mehr als nur Google zu befragen). Und so wie alle anderen einige Monate vor meinem Flug die Aufenthaltsgenehmigung und die Arbeitserlaubnis beantragt. Bis zu meiner Ausreise waren diese Dokumente allerdings noch nicht fertig, sodass ich, wie andere Freiwillige auch, bei der Einreise am Flughafen ein Visa ausfüllen musste. Um nicht unnötig viel Geld zu bezahlen, gab ich hier an als Tourist einzureisen und bezahlte brav meine 50 Euro/ Dollar. Dies sollte mir bzw. den Behörden drei Monate Zeit verschaffen mir mein Permit zu kommen zulassen. Bei allen Freiwilligen, die ich kenne (die nebenbei erwähnt über eine Organisation entsandt wurden) war dies auch unproblematisch, außer bei mir.

Bis jetzt – 6 Monate später – bereitet mir mein Preit immer noch Sorgen.
Aber fangen wir von vorne an. Kurz bevor mein Touristenvisum ablaufen würde, bekamen wir bei SUMASESU Besuch vom Immigration Office in Njombe (Hauptstadt der hiesigen Region, also quasi des Bundeslandes). Ich hatte schon mehrfach in der Zentrale in Dar es Salam nachgefragt, wo meine Dokumente bleiben würden. Die Antwort: es würden noch Unterlagen aus Njombe fehlen. Das traf sich der Besuch also gut, dachte ich noch.
Die Kollegen nahmen dann meine Einsatzstelle sehr genau unter die Lupe und befragten mich darüberhinaus zu meinem Aufenthalt. Scheinbar musste die NGO erst als Einsatzstelle verifiziert werden. Ich weiß nicht genau was im einzelnen passierte, aber mein Chef erzählte mir später, dass viele Unterlagen über die Organisation und jeden Mitarbeiter ausgefüllt werden mussten und dies sogar mehrfach. Die Kollegen gaben mir dann den Hinweis, ich solle das Immigration Office in Njombe schnellst möglich aufsuchen und dann werde man ein Lösung finden. So stand ich schließlich kurze Zeit später vor den Türen des Immigration Office und wartete darauf, dass mein Chef mit guten Nachrichten wieder heraus komme. Die Sache verzögerte sich weiter und so saß ich bereits im Bus auf den Weg zu anderen Freiwilligen in Iringa, um Weihnachten gemeinsam zu verbringen, als ich eine Nachricht von meinem Chef bekam: ich müsste  600 USD bezahlen, um einen speziellen Pass für den Übergang zu bekommen.
Das hatte ich mir zu Weihnachten nicht gewünscht.

Die Gründe für dieses Debakel sind mir immer noch nicht so ganz klar. Die Officer Begründeten dieses Verfahren damit, dass ich bei der Einreise verschwiegen hätte, dass ich nach Tanzania komme um als Volunteer zu arbeiten. Aus diesem Grund müsse mein Antrag neu bearbeitet werden oder so ähnlich.  Auch mit langem diskutieren war da nichts zu machen. Über die Feiertage akzeptierte ich dann relativ schnell, dass ich um einige hundert Euro leichter werden würde und bekam schon Bauchschmerzen wenn ich daran dachte, wieder nach Njombe fahren zu müssen.
Begründet, denn als ich am 5. Januar (ein Tag später als abgesprochen, wegen Verspätung der Fähre)  das Büro betrat, wurde mir gesagt ich sei zu spät. Und da ich die Regeln kennen würde, müsse ich jetzt halt zurück nach Deutschland. Wow.

Dies stellte sich  dann allerdings als ein lustiges Missverständnis raus. Ca. 15 min später, die ich versteinert auf einem Stuhl verbrachte, wurde ich losgeschickt Passbilder zu machen und zur Bank zu fahren, damit ich meinen super geheimen und exklusiven Pass erhalten könne. Zur Verabschiedung versicherten uns die Beamten dann, dass ich in 3 Monaten meine Aufenthaltsgenehmigung in den Händen halten würde.

Schon Anfang Mai, einen Monat bevor mein Geheimagentenpass auslaufen würde, fingen wir an die Behörden zu nerven. Erst fehlten wieder Unterlagen, dann waren die Unterlagen da, später waren sie verschwunden und schließlich sollte das Permit fertig sein, dann allerdings wollten sie statt 250 USD den doppelten Preis haben.
Habt ihr den Faden verloren? Kein Wunder!

Lange Rede kurzer Sinn: Jeder der auf eigene Faust nach Tanzania fahren möchte, um hier als Volunteer oder ähnliches zu arbeiten, der soll auf die paar 100 Dollar scheißen, die man bei der Einreise evtl. mehr bezahlt und dies beim Visum am Flughafen angeben.

Ich habe mich mittlerweile mehr oder weniger mit meinem Schicksal abgefunden und möchte mich nicht mehr darüber ärgern. Am Ende ist es nur Geld und die Erfahrungen und Erlebnisse die ich in diesem Jahr gemacht habe und machen werden sind mit keinem Geld der Welt aufzuwiegen.

So viel dazu.

PS: Mittlerweile gibt es ein Happy End. Und wenn sie noch nicht verzweifelt sind, dann kann sie jetzt noch fast 3 Monate mit Aufenthaltsgenehmigung genießen.

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